Gehen die Kinder wirklich bei jedem Wetter in den Wald?

Die Kinder sind in jeder Jahreszeit draußen. Die Gruppe sucht bei extremen Bedingungen natürlich Schutzräume auf.
In der Regel haben die Kinder mit der Witterung meist weniger Probleme als die Eltern, z. B. bietet ein Regentag oft viel Spass beim Erkunden.

Was ziehen die Kinder an?

Die Kinder müssen der Jahreszeit entsprechend ausgestattet werden. Je nach Entwicklung des Wetters ziehen die Kinder dann weitere Kleidung aus (z. B. den zu warmen Pullover) oder an (z. B. die Regenjacke oder die Sonnenmütze).
Für die Kleidung müssen die Eltern einiges finanziell investieren. Außerdem muss ständig überprüft werden, ob Schuhe, Matschhosen, Verschlüsse etc. noch ihren Dienst tun.

Sind die Kinder im Wald mehr Gefahren ausgesetzt?

Die Erzieherinnen haben immer einen Rucksack dabei, in dem Pflaster, Erste-Hilfe-Kasten und ein Handy mit den wichtigsten Nummern mitgeführt werden.
Unfälle passieren in Waldkindergärten nicht häufiger als in Regeleinrichtungen, sondern eher seltener, da die Kinder in der Natur die motorischen Herausforderungen finden, die ihrem Entwicklungsstand entsprechen.

Wo gehen die Kinder aufs Klo?

Eine feste Toilette gibt es auf dem Gelände. Im Wald suchen die Kinder einen Platz auf, der entfernt vom Spielbereich ist. Zum Händewaschen wird ein Campingbehälter bzw. im Winter eine Thermoskanne mit warmem Frischwasser mitgeführt.
Selbstverständlich helfen die Erzieherinnen den Kindern, wenn mal eine Schnalle oder ein Knopf nicht aufgehen und sie geben Tipps, wie Toilette im Wald bestens funktioniert. Sollte je einmal etwas in die Hose gehen, gibt es auf dem Gelände Wechselkleidung.

Haben Waldkinder später Probleme in der Schule?

Nicht mehr als Kinder aus anderen Kindergärten.
Soweit die sogenannte “Schulfähigkeit” von Waldkindern empirisch erforscht wurde, gibt es keinerlei Hinweise auf gesonderte Probleme beim Schulübertritt. Im Gegenteil: Viele Lehrer beschreiben ehemalige Waldkinder als motivierter, ausgeglichener und konzentrierter als durchschnittliche Schüler.
Roland Gorges, Professor für Pädagogik und Vorschulerziehung, kommt dabei zu folgendem Schluss: „Prinzipiell kann davon ausgegangen werden, dass Kinder im Waldkindergarten zumindest ebenso gut vorbereitet werden, wie dies im Regelkindergarten der Fall ist.“ (1999)
Eine Studie, die dieses Thema sehr umfangreich behandelt, ist die Dissertation von Dr. Peter Häfner aus dem Jahr 2002. Auf den Seiten der Universitätsbibliothek Heidelberg können Sie die gesamte Arbeit herunterladen: www.ub.uni-heidelberg.de